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Maniac Mansion - Hinter den Kulissen

Maniac Mansion - Versteckte Gags

von Tim Schürmann 

Wer Maniac Mansion stur nach einer Komplettlösung durchspielt, verpasst einige lustige Szenen. Dabei gibt es insgesamt fünf verschiedene Endsequenzen und zahlreiche versteckte Gags. Dieser Artikel bringt ein paar von ihnen ans Licht.

Maniac Mansion enthält viele Witze der Programmierer, die sich dem normalen Spieler zunächst nicht erschließen. So standen zum Beispiel für einige der Zimmer des Landhauses die Räume der Skywalker Ranch Pate. An diesem Ort wurde das Spiel programmiert. Ein berühmtes Beispiel hierfür bildet die Wendeltreppe in der Bibliothek. Eigentlich vollkommen nutzlos, wird sie zusätzlich immer wieder im Zusammenhang mit der Kettensäge ins Gespräch gebracht. Letztere befindet sich in der Küche des Landhauses und ist Teil eines der wohl hartnäckigsten Gerüchte der Spieleindustrie. Obwohl die Programmierer in der Vergangenheit wiederholt bestätigten, dass die Kettensäge nutzlos ist, glauben noch heute viele Spieler, dass irgendwo im Haus das fehlende Benzin zu finden sei. Bei einer kursierenden Lösungsmöglichkeit lässt sich mit der Kettensäge die Wendeltreppe in den Bibliothek reparieren und so ein versteckter Raum erreichen. Das Gerücht um die Kettensäge wurde so berühmt, dass David Fox in seinem Abenteuerspiel Zak McKracken extra einen Benzinkanister einbaute (in der Marsherberge). Versuchte man ihn zu nehmen, bekam man die Antwort, dass er zu einem anderen Spiel gehöre. Das Gerücht zog aber mittlerweile so weite Kreise, dass einige Leute glaubten, man könne die Spiele durch einen Diskettenwechsel so kreuzen, dass in Maniac Mansion das Benzin zur Verfügung stände.
Berühmt wurde auch Eds Hamster. Er kann in der Mikrowelle gebraten werden. Die beiden Kinder Sid und Razor lassen sich überreden, den kleinen Nager hineinzustecken und das Gerät einzuschalten. Den gegrillten Hamster sollte man allerdings besser nicht an seinen Besitzer zurück geben.
Schon fast mythisch taucht an vielen Stellen immer wieder die Zahlenkombination 1138 auf, wie zum Beispiel auf dem Nummernschild des Raketenautos in der Garage. Sie entstammt dem Filmnamen "THX-1138" - Georg Lucas erster Film. Kinogängern dürfte auch die Zeichenfolge THX bekannt sein. Sie steht für einen Qualitätsstandard für Surround-Sound Systeme. Das grüne Tentakel ist bereits seit 1987 Eigentümer derartige Lautsprecher - wie die beiden Exemplare in seinem Zimmer eindrucksvoll beweisen. Übrigens hängt dort rechts an der Wand noch ein Plakat, das für einen Konzertauftritt des Programmierers Ron Gilbert wirbt.
Als weiterer Film taucht "Star Wars" (Krieg der Sterne) in Maniac Mansion auf. Neben einem X-Wing-Modell in Eds Zimmer trifft man in der Spielhalle auf ein entsprechendes Filmplakat an der Wand. In später entstandenen Maniac Mansion Konvertierungen hängt hier übrigens eine Zak McKracken Werbung. Weiterhin taucht immer mal wieder die Telefonnummer 1977 auf. Dies soll laut [3] das Erscheinungsjahr des ersten Star Wars Film wiederspiegeln.
Das Teleskop unter dem Dach des Anwesens hat einen äußerst hohen Vergrößerungsfaktor. Dreht man es zur falschen Seite, beschwert sich ein ziemlich wütendes Monster. Spieler weitaus älterer Lucasfilm Spiele werden es aus "Rescue on Fractalus" wiedererkennen. Dort zählte es zu den Feinden und tauchte in der Regel extrem überraschend auf.

Gastspiele

Aber auch nachfolgende Spiele aus dem Hause Lucasfilm Games nehmen immer wieder Bezug auf Maniac Mansion. So trifft man im Abenteuerspiel "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" in Henrys Haus auf Chuck, die Pflanze. Im selben Spiel gelangt man später in ein deutsches Schloss. In einem großen Lagerraum für Beutekunst trifft man auf einige Gemälde, die bereits im Landhaus die Wände zierten. Die Plastik der liegenden Frau aus dem Flur steht ebenfalls dort. Im Nachfolger, Indiana Jones and the Fate of Atlantis, gammelt der Meteor im Arbeitszimmer von Indiana Jones vor sich hin.
In "Zak McKracken" sollte man zunächst die Telefonrechnung bezahlen und dann immer mal wieder den Anrufbeantworter abhören. Irgendwann meldet sich Ed um sich mit Sandy zu verabreden. Im gleichen Spiel hat der Außerirdische hinter dem Tresen der Telefongesellschaft bereits Bekanntschaft mit Edna gemacht: man notiert sich zunächst die Telefonnummer, die am Münzautomaten steht und ruft dann von Zaks Zimmer aus dort an. Im Gefängnis von Katmandu sollte man sich die Pinnwand einmal etwas näher anschauen - selbst in derart abgelegenen Gegenden wird der Meteor Steckbrieflich gesucht. Wer im Laden in San Francisco einkaufen geht, kann an der Wand ein Werbeplakat für Maniac Mansion betrachten. Und zu guter letzt will die Seite unter [2] noch entdeckt haben, dass Ed und der Außerirdische eine verblüffend ähnliche Wortwahl haben ("dum di dum").
Im Abenteuerspiel "Vollgas" existiert eine Action-Szene, in der der Protagonist andere Motorradfahrer aus dem Sattel heben muss. Als Gegner taucht dort unter anderem eine Person mit Razors Frisur und einer Kettensäge auf. Einige Internetseiten, wie zum Beispiel [2] sind der Überzeugung, dass es sich tatsächlich um eine Anspielung auf Razor aus Maniac Mansion handelt. Im gleichen Spiel fallen die Namen Michael, Razor, Wendy und Sid als Mitglied der "Vultures". Auch hierbei soll es sich nach [2] und [3] um eine Anspielung auf die entsprechenden Charaktere in Maniac Mansion handeln.

Wussten Sie schon... 
  • Auf dem Demoband, das das grüne Tentakel an Syd oder Razor übergibt, ist die Titelmusik von Maniac Mansion (vgl. Komplettlösung [1]).
  • In Dr. Freds Labor steht ein Cola-Automat, aus dem man sich mit dem 25-Cent Stück eine kühle Pepsi ziehen kann.
  • Das Periskop im Vorraum zu Dr. Freds Labor lässt direkte Einblicke in Ednas Schlafzimmer zu.
  • Wenn man das Raketenauto in der Garage nicht zur Lösung benötigt, kann man es mit dem gelben Schlüssel starten. Dabei hinterlässt es eine Kraterlandschaft.

Stirb, Sterblicher

In Spielen von Lucasfilm, bzw. LucasArts, ist es ziemlich schwer die Figuren in den Tod zu treiben. In Maniac Mansion gibt es allerdings eine ganze Reihe von Möglichkeiten, die Protagonisten ins Jenseits zu befördern. Prinzipiell ist es möglich das Spiel auch noch mit zwei Kindern zu Ende zu spielen, mit nur einem jedoch nahezu unmöglich.
Die erste Methode das Jenseits zu betreten beruht darauf, dass man Ed seinen explodierten Hamster zurück gibt. Hier kommt leider seine Neigung zum Militär zum Tragen.
Eine weitere Mikrowellen-basierte Methode besteht darin, das Glas aus dem Vorratsraum mit dem Wasser aus dem Pool zu füllen. Anschließend das Gemisch nur noch in der Mikrowelle aufwärmen.
Wo man schon beim Pool ist: per Kernschmelze kann man gleich das gesamte Anwesen plus die Umgebung von 20 km Umfang in die Luft jagen. Einfach das Wasser ablassen und warten. Wer nicht so lange Zeit hat, kann ein oder zwei Kinder im leeren Pool postieren und mit dem verbliebenen das Wasser wieder einlassen. Noch schneller geht es, indem man im Pool den roten Knopf betätigt.
Ähnlich wie Ed ist auch das grüne Tentakel reizbar - allerdings auf eine andere Art und Weise. Zunächst besorgt man sich die Schallplatte aus seinem Zimmer. Anschließend überspielt man sie im Musikzimmer auf die leere Kassette. Mit dem Ergebnis marschiert man wieder zum grünen Tentakel und spielt es dort ab.
Eine ganz ähnliche Wirkung hat der Vertrag des Meteors. Auch ihn sollte man besser nicht dem Tentakel zeigen. Um den Vertrag zu erhalten benötigt man übrigens zwingend Wendy in seinem Team (siehe auch die Komplettlösung [1]).
Aber auch auf einen Vertag ganz anderer Sorte reagiert das Tentakel. Schickt Syd seine Musik auf einem Demoband an den Verlag, erhält er einen Plattenvertrag. Den hätte aber auch das Tentakel gerne, weshalb man dem grünen Wesen das Papier besser nicht aushändigen sollte.
Auf derselben Etage, auf der sich die Schlafzimmer der Hausbewohner befinden, führt die Tür ganz rechts in ein Zimmer mit einer Schreibmaschine nebst einer fleischfressenden Pflanze. An der rechten Wand ist ein Farbklecks. Nachdem er mit dem Farbentferner aus dem Malzimmer behandelt wurde, erscheint eine Tür. Durch sie gelangt man in einen Raum, in dem lose Drähte aus einer Wandöffnung treten. Wenn man sie nur lang genug "nimmt", bekommt das entsprechende Kind einen saftigen Stromstoß.
Selbstverständlich kann man auch nach der Öffnung des Labors den Meteorraum ohne Schutzkleidung betreten.

Das Ende vom Ende

Töten Sie vor Ende des Spiels Dave. Geben Sie aber zuvor alle Gegenstände an ein anderes Kind weiter. Lösen Sie mit den beiden verbliebenen Kindern das Spiel, erhalten Sie eine andere Endsequenz. Sofern Sie sich gegen Ende dafür entschieden haben, den Vertrag an den Meteor zu geben, ist die nun folgende Sequenz allerdings nicht ganz so anders, wie bei den restlichen Endszenarien.

Infos 
[1] Maniac Mansion - Die wohl kompletteste Komplettlösung: http://www.tim-schuermann.de/c64/de/2003/maniac1.html
[2] dott.com, Internetseite rund um Maniac Mansion und seinen Nachfolger Day of the Tentacle: http://dott.mixnmojo.com
[3] The Mansion, Internetseite rund um Maniac Mansion: http://mansion.mixnmojo.com

Die Links unter [2] und [3] wurden zuletzt am 23.12.2003 auf rechtswidrige Inhalte und Marken- oder Urheberrechtsverletzungen überprüft. Für die dortigen Inhalte zeigt sich der Autor dieses Artikels nicht verantwortlich.

Version 1, veröffentlicht am 23.12.2003
Version 2, veröffentlicht am 20.12.2005: Todes-Methode "Syds Vertrag an Tentakel geben" hinzugefügt. Version 3, veröffentlicht am 15.12.2008: Kleinere Korrekturen.


Copyright (C) 2003 Tim Schürmann
Dieser Artikel wird unter der GNU Free Documentation License, http://www.gnu.org/licenses/fdl.html, veröffentlicht und kann frei kopiert werden, solange die Nennung des Autors und der Internetquelle (http://www.tim-schuermann.de) erhalten bleibt.